Wir (5C 21/22) haben uns im Ethikunterricht damit auseinandergesetzt, wie der Alltag der Schüler:innen vor 150 Jahren wohl war, welche Dinge die Schüler:innen aktuell beschäftigen und wie das vermutlich für die Schüler:innen der Geblergasse in 50 Jahren sein wird.
Die Frage nach der Vergangenheit hat uns dazu veranlasst, Absolventen unserer Schule zu kontaktieren und sie zu Interviews einzuladen. Das Ergebnis dieser Gespräche möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten. Einen Teil davon werden wir schon am Schulfest präsentieren können.
Interview mit Ernst Kästner
Kurt Arnegger
Friedrich Werner
Friedrich Werner
Friedrich Werner
Liebes Tagebuch!
Heute bin ich müde aufgewacht und habe als erstes mein Instagram gecheckt. Ich bin so unsicher, wenn ich all diese Ideale sehe.
Ich habe mein Handy weggelegt und schnell einen PCR-Test gemacht, der sich braun verfärbte wegen meines übermäßigen Kaffeekonsumes. Ich würde weniger Kaffee trinken, aber es lässt sich mit meinem Schlafrhythmus nicht vereinbaren. Ich habe nicht gefrühstückt und mich auf den Weg in die Schule gemacht. Habe mich währenddessen zum Krieg in der Ukraine auf den neuesten Stand gebracht, indem ich einen Podcast hörte.
In der Schule habe ich den PCR-Test eingeworfen und auf dem Weg in meine Klasse Plakate zu verschiedensten Themen wie zum Beispiel Klimawandel, Frauenrechte, LGBTQIA – Rechte usw. gesehen. Es zieht mich echt runter, dass wir im 21. Jahrhundert noch immer für so etwas kämpfen müssen.
Die Glocke läutet und der Schultag beginnt. Die Lehrkraft kommt mit 10-mal so viel Energie wie ich in die Klasse und ehe ich von meinem Tisch aufsehen kann, werden schon Antigen-Tests ausgeteilt. Diese machen wir jeden Montag. Die Hälfte der Klasse ist nicht da, weil sie in Quarantäne ist und die Lehrerin ist frustriert, weil nicht mal die anwesenden Schüler mitarbeiten.
In der Pause sitze ich mit meinen einzigen zwei Freunden am Gang und wir beobachten, wie ein Kind von einem Oberstufenschüler schikaniert wird, weil es gefärbte Haare hatte und sich schwarz anzieht. Wegen solchen Schülern traue ich mich nicht, ich selbst zu sein und meinen Style auszuleben. In der nächsten Stunde haben wir Geschichte und ich kann mein Wissen zum Krieg teilen, da ich auf dem neuesten Stand bin. Einige Kinder reden über Verschwörungstheorien und Fake-News, die sie auf socialmedia gehört haben. Der Lehrer stellt diese aber richtig, damit keine Panik entsteht. Wir haben Angst, da wir noch nie einen so nahen Krieg erlebt haben.
In der Pause knurrt mein Magen, da ich schon lang nichts mehr gegessen habe, aber ich kaufe mir auch nichts im Buffet, weil die Preise hoch sind und ich eh schon knapp bei Kasse bin.
Ich gehe durchs Schulhaus und sehe all die LGBTQIA+ Flaggen. Ich denke darüber nach, warum es immer noch viele homophobe SchülerInnen gibt.
Nach sechs anstrengenden Stunden esse ich Pasta und entspanne mich kurz. Ich bin unabsichtlich eingeschlafen, weil ich so müde vom Tag war. Als ich aufwache, muss ich noch für eine Vokabelwiederholung lernen.
Nach diesem anstrengenden Tag liege ich den restlichen Abend in meinem Bett und „bingewatche“ meine Lieblingsserie.
Autorinnen: Röhrer Amelie, Sevic Kalina, Novotny Rosa (5C)